Stewy von Wattenwyl Hammond B3
Daniel Woodtli tp/flh
Alex Hendriksen ts/ss
Pius Baschnagel dr
Darf eine europäische Jazzband noch swingen? Darf der Blues - die Wurzel aller Jazzstile - noch hörbar sein? Nicht nur, aber auch, und wenn, dann maximal! Unter diesen Vorzeichen haben bei «Wabash» vier herausragende Jazzmusiker zu einem spannenden Kollektiv um die Hammond B-3 Orgel gefunden.
Die Besetzung mit Orgel, Drums und zwei Bläsern ist eine ganz seltene, bedeutet sie doch eine spezielle Herausforderung für den Organisten, aber auch Chancen und unzählige Möglichkeiten für die Combo, die hier voll ausgelotet werden:
Pulsierende Kollektivimprovisationen neben Reduzierung auf Solo- Duo oder Triokonstellationen generieren einen äussert dynamischen Bandsound, vielstimmige, durchdachte Arrangements haben ebenso ein berechtigtes Dasein wie freie Passagen, harmonisch und melodisch Schlichtes verschränkt sich mit sehr Schrägem und Komplexem.
Das musikalische Material entstammt zu einem grossen Teil der Feder der Bandmitglieder und einiger begnadeter Zeitgenossen, kommt aber äusserst vielseitig und doch kohärent daher: Gospelelemente finden sich in Daniel Woodtlis wunderbarem „Ghost-Bell“. Alex Hendriksens «Just Like History» lässt den Latin-Tinge Pat Methenys ebenso anklingen wie Stewy von Wattenwyl’s «Recovery» den Hardbop Horace Silvers.
All dies wäre halb so reizvoll, wenn nicht zuweilen atemberaubende individuelle Flüge das nötige Feuer oder die erforderliche Intimität beisteuern würden.
PRESS
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«Wabash» Eine Sternstunde im CH-Jazz
Eine etwas ungewöhnliche Besetzung: Um den Bandleader und Hammond B-3-Organisten Stewy von Wattenwyl scharen sich zwei Bläser, Alex Hendriksen sax und Daniel Woodtli tp, sowie der Drummer Pius Baschnagel. Was hier abgeht ist eine Offenbarung. Kollektiv-und Solo-Improvisationen, angetrieben von swingenden Rhythmen, bluesgetränkt und eindringlich, dazu hervorragende Arrangements.
***** ausgezeichnet / Egischa / 04.03.2008
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Stewy von Wattenwyl's Wabash (Bemsha Music)
Täuscht der Eindruck oder kommt Jazz aus der Schweiz immer ein bisschen verschrobener, aber auch pfiffiger um die Ecke? Bester Beleg für diese These wäre das Quartett des Berner Organisten Stewy von Wattenwyl, der sich nur von Drums und zwei Bläsern - einem Saxofonisten und einem Trompeter - begleiten lässt. Durch ständig wechselnde instrumentale Konstellationen (Solo, Duo, Trio, Quartett) wird der Sound von Wabash extrem dynamisch - und Pius Bauschnagel ist genau der richtige Schlagzeuger dafür, denn er ist nie um einen Einfall verlegen.
Im Programm haben Wabash weitgehend eigene Kompositionen an der Schnittstelle von Hardbop und Mainstream Jazz mit bluesigen Ecken und Kanten, aber auch die „Purple Gazelle" von Duke Ellington im munteren Shuffle-Rhythmus. Die Hammond B3 spielt von Wattenwyl mit Gusto und Esprit, hier und da ist er auch am Klavier zu hören. Benannt hat sich die Band übrigens nach einem Song von Cannonball Adderley, der das Album auch eröffnet.
Jazz Thing DE 8/2008_rt